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ÜBER LEDER
Leder ist tierische Haut, die durch Gerben so umgewandelt wird, dass ihre Haupteigenschaften erhalten bleiben, sie jedoch nicht mehr faulen oder vergehen kann und beim Kochen keine Leimabsonderung erfolgt. Die Haupteigenschaften des echten Leders sind: Geschmeidigkeit, Zähigkeit, Festigkeit, je nach Gerbverfahren mehr oder weniger große Undurchlässigkeit für Wasser bei ausreichender Luft- und Wasserdampfdurchlässigkeit (Schweiß), sowie Wärmeisolation und Haltbarkeit.
Bei der eigentlichen Gerbung sind viele verschiedene Verfahren und Arbeitsmethoden bekant, die älteste ist die Fettgerbung (Sämischgerbung), dann folgt die pflanzliche Gerbung die bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. Bei den Ägyptern bekannt war, und die Alaungerbung. 1880 kam die Chromgerbung dazu und seit 1910 die Gerbung mit synthetischen Gerbstoffen.
Vereinfacht ausgedrückt sind die Hauptverfahren folgende: bei der pflanzlichen Gerbung, der klassischen Gerbmethode, wird die Rohhaut in Gruben mit Hilfe von Lohe sehr langsam, je nach der Stärke des Leders bis zu zwei Jahren, gegerbt. Die Lohe wird mit Wasser aus den Pflanzlichen Gerbstoffen gewonnen. Hauptgerbstoffe sind die Gerbrinden (Eiche, Fichte, Weide, Mimose), Gerbhölzer (Eiche, Kastanie, Quebracho), die Gerbfrüchte (Dividivi, Mayrabolane, Valonea) und dann die Gerbblätter (Sumach, Gambir).
Um eine Vereinfachung für den Gerber bei der pflanzlichen Gerbung zu erreichen, wurden seit dem Ende des 19. Jahrhunderts aus den Gerbstoffen Extrakte gewonnen und in Verbindung mit Verwendung langsam rotierender Walkfässer eine wesentliche Abkürzung der Gerbdauer ermöglichten.
Das hauptsächlichste mineralische Gerbmittel ist das Chromsalz. Die Chromgerbung erfolgt in sich drehenden Gerbfässern und dauert je nach dem Fell nur kurze Zeit. Die synthetischen Gerbstoffe dienen sowohl als Hilfs- und Austauschgerbstoffe bei der Chrom- und pflanzlichen Gerbung wie auch als Alleingerbmittel. Nach dem eigentlichen Gerbprozess wird das Rohleder weiter bearbeitet, d.h. gefärbt, gefettet, getrocknet, und in der Zurichterei mit besonderen Narbeffekten versehn.
LEDER - SPALTLEDER
Die Häute zum Beispiel von Rindern sind 5 bis 10 Millimeter dick, sodass man mehrere Unter-Schichten durch Spalten gewinnen kann, das Spaltleder. Die höchste Festigkeit hat das sog. Narbenleder, die oberste Schicht, die die glatte Leder-Oberseite, den Narben enthält. Die untere Schicht ist billiger, hat aber auch den geringsten inneren Zusammenhalt, da die Dichte und Verfilzung der Eiweißfasern, aus denen Leder besteht, nach unten abnimmt (zur Fleischseite hin). Nach dem spalten wird das Spaltleder ähnlich wie das Kunstleder weiter bearbeitet, um an der Oberseite die Narbung wiederzugeben. Die unteren Spaltleder (Fleischspalt) werden häufig fälschlicherweise auch als Wildleder bezeichnet, da sie eine raue Oberfläche haben und damit den Sämischledern (Trangerbung, zum Beispiel bei Hirschleder) ähnlich sehen. Als Wildleder wird korrekterweise aber nur Leder von wild lebenden Tieren bezeichnet, das je nach Gerbverfahren, nicht unbedingt eine raue Oberfläche haben muss.
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